Sonntag, 29. Januar 2017

Rezension: Das Paket

Hallo Fashioners, 
ich muss gestehen, was meinen Lesegeschmack angeht, bin ich eigentlich leicht zu bedienen und gradlinig gefangen. Fantasy, viel, viel Liebe, ein Bad-Boy, gute Freunde und Delia ist glücklich. Hier Lara Adrian, dort Richelle Mead und zwischendurch mal Jeaniene Frost. Voilá - Ich greife immer ins gleiche Genre.
Meine Mutter ist da komplett anders und oft stand ich vor ihrem Bücherregal und habe mir gedacht: Jetzt mal einen richtigen Thriller. Ein Buch, das einen so fängt, dass man abends im Bett noch darüber nachdenkt, sich vielleicht tiefer in die Kuscheldecke mummelt und eine gewisse Unruhe verspüren lässt. Ein Thriller, über den man verschiedene Theorien aufstellt und trotzdem niemals auch nur annähernd an die Wahrheit am Ende herankommt.
Ein Buch, nachdem man denkt: Wahnsinn! Und trotzdem griff ich in den meisten Fällen wieder zu anderen Büchern. Nicht aber dieses Mal.
Ich habe schon das ein oder andere Buch von Sebastian Fitzek gelesen und der ‚Seelenbrecher‘ hat mich, was meine Meinung über diesen Herren angeht, damals absolut geprägt. Und jetzt war es mal wieder Zeit: Wenn Psycho, wenn Thriller, dann Fitzek!
Meine Mutter scheint also nicht ganz in mir verloren gegangen zu sein.


Das Paket von Sebastian Fitzek 
Der neue Psychothriller von Sebastian Fitzek! Seit die junge Psychiaterin Emma Stein in einem Hotelzimmer vergewaltigt wurde, verlässt sie das Haus nicht mehr. Sie war das dritte Opfer eines Psychopathen, den die Presse den »Friseur« nennt – weil er den misshandelten Frauen die Haare vom Kopf schert, bevor er sie ermordet. Emma, die als Einzige mit dem Leben davonkam, fürchtet, der »Friseur« könnte sie erneut heimsuchen, um seine grauenhafte Tat zu vollenden. In ihrer Paranoia glaubt sie in jedem Mann ihren Peiniger wiederzuerkennen, dabei hat sie den Täter nie zu Gesicht bekommen. Nur in ihrem kleinen Haus am Rande des Berliner Grunewalds fühlt sie sich noch sicher – bis der Postbote sie eines Tages bittet, ein Paket für ihren Nachbarn anzunehmen. Einen Mann, dessen Namen sie nicht kennt und den sie noch nie gesehen hat, obwohl sie schon seit Jahren in ihrer Straße lebt ... (Klappentext, Quelle: Mayersche.de)



Das Cover
Hier kann ich mit ruhigem Gewissen behaupten: So ein Cover habe ich noch nie gesehen oder gefühlt. Es ist ein Hardcover, sieht jedoch aus wie ein Taschenbuch.
Ich bin absolut Harcover affin und als ich das erste Mal vor diesem Buch stand, war ich mir doch tatsächlich nicht sicher, wozu ich es zählen sollte. Es war eigentlich zu neu um ein Taschenbuch zu sein und besonders, weil es noch in Folie eingepackt war, konnte ich einfach nicht sagen was es denn nun war. Als ich dann zu Hause angekommen bin und das Buch ausgepackt habe, war die Sache Sonnenklar. „Jawohl, es ist ein Zwischending!“ Ich wünschte ihr könntet mein Grinsen gerade sehen. Das Design ist gehalten wie ein Paket, welches mit der Post kommt. 100 Punkte an den Designer, der somit den Namen und den Inhalt des Buches dadurch absolut getroffen hat. Damit es jedoch nicht nur durch sein Aussehen an ein richtiges Paket erinnert, ist der Einband dünner gehalten, ehrlich gesagt fühlt es sich wie Pappe an, nur ein bisschen stabiler.
Es fühlt sich anders in der Hand an und ehrlich gesagt sind mir die Ränder und Ecken zu spitz. Nach einer Weiler taten mit die Handinnenflächen weh oder der kleine Finger, auf dem ich das Buch stütze. Trotzdem: Außergewöhnlichkeit siegt. Und wie vorhin schon gesagt, es passt wie die Faust aufs Auge zum Inhalt.

Die Charaktere
Die verrückte, der Ehemann und sein bester Freund. Der Postbote, der Anwalt und ihr bester Freund. Der Nachbar, der Hund, der Tierarzt. Was? Es kann einfach jeder sein!
Emma, die Protagonistin, ist in meinen Augen eine absolut starke Frau. Nirgendwo steht vorgeschrieben, wie eine Frau nach so einem Schicksal klarkommen soll. Das Buch spielt nach einer kurzen Einführung in der von ihr genannten „danach-Zeit“. Nach dem Überfall.
Hier muss ich mit absoluten Respekt vor allen Frauen, die sowas ähnliches erlebt haben, sagen, ich kann mich keine Sekunde zu 100% in Emma reinversetzen.
Ich bin froh, dass ich ihre Gefühle nur erlesen und nicht nachempfinden kann. Höchstens mitfühlen. So ein Schicksal wünsche ich keiner Frau und natürlich auch keinem Mann.
Philipp ist so eine Sache für sich, genauso wie der Anwalt. Man lernt die anderen Charaktere zwar kennen, aber nur obligatorisch. Finde ich gut, schließlich will ich nicht zu früh und im besten Fall gar nicht selber auf die Lösung kommen. Die Personen in der Gesichte fangen alle früher oder später an, an Emma und ihren Erlebnissen zu zweifeln. Ich, als Leserin,  bin jedoch nicht auf die Idee gekommen, sie zu hinterfragen. Sie erzählt die Geschichte schließlich aus ihrer Sicht. Egal ob eingebildet oder nicht.

Der Inhalt
Ich muss gestehen, die ersten zwei Punkte dieser Rezension habe ich geschrieben, bevor ich das Buch vollendet habe. Und ich kann sagen: ich muss keinen Punkt zurück nehmen. Ich liebe den Schreibstil von Fitzek. Ich liebe deutsche Bücher! Fast ausschließlich lese ich übersetzte Bücher und es ist wunderbar mal ein Werk direkt aus der sogenannten Schreibfeder eines Autors zu lesen. Ich konnte das Buch einfach nicht aus der Hand lesen, mit Kopfschmerzen saß ich auf meiner Couch und habe mit mir diskutiert, ob ich mich nicht lieber ausruhen sollte. Und selbst wenn ich dann im Bett lag, habe ich weiter darüber nachgedacht wer, wie, wo, was. Wer könnte der Friseur sein? Mein Gott, genau das wollte ich.
Dieses Werk ist wieder absolut gelungen und für jeden eine Leseempfehlung. Selbst für Leute wie mich, die halt doch öfters mal zur rosaroten Brille greifen, statt zur schwarzen Seele.

5 von 5 Sternen und ein super Geburtstagsgeschenk für meine Mutter!

Mittwoch, 25. Januar 2017

Rezension: Witch Hunter

Hallo Fashioners!

Heute sind wir eher Bücherverrückt, als fashion- oder beautyverrükt, denn ich möchte gerne eine Rezension über das Buch schreiben, welches ich die letzten Tage gelesen habe.

Für diejenigen unter euch, die uns bei Instagram folgen, wird es keine Überraschung sein, um welches Buch es sich heute handelt: 

Witch Hunter von Virgina Boecker

Wer ist Freund? Wer ist Feind? Als die 16-jährige Elizabeth mit einem Bündel Kräuter gefunden wird, das ihr zum Schutz dienen soll, wird sie in den Kerker geworfen und der Hexerei angeklagt. Doch wider Erwarten retten weder Caleb, ihr engster Freund und heimlicher Schwarm, noch ihr Lehrmeister Blackwell sie vor dem Scheiterhaufen. Stattdessen befreit sie in letzter Sekunde ein ganz anderer: Nicholas Perevil, der mächtigste Magier des Landes und Erzfeind aller Hexenjäger. Er lässt sie heilen und nimmt sie bei sich und den Magiern auf. Denn längst ist im Hintergrund ein Machtkampf entbrannt, und Elizabeth spielt darin eine Schlüsselrolle. Nun muss sie sich entscheiden, wo ihre Loyalitäten liegen. (Klappentext, Quelle: Mayersche.de)


Das Cover

Ich gestehe, oft lasse ich mich von einem guten Buchcover verleiten und oft auch abschrecken. In den meisten Fällen aber hat das nie etwas mit dem Inhalt eines Buches zu tun - Trotzdem isst das Auge irgendwo mit. 
Dieses Cover hat mich schnell und ganz einfach in seinen Bann gezogen, es ist meiner Meinung nach vielseitig, obwohl es relativ einfach gehalten ist. 
Es hat eine helle Farbgebung und trotzdem erscheint es gleichzeitig düster. Die Frau verschwimmt wunderbar mit dem Hintergrund. (Jana und ich finden übrigens, dass sie aussieht wie die YouTube-Sängerin Madilyn Bailey). Der versteckte Schlüssel im Buchnamen und die Schriftart und -farbe sind gut gewählt. Alles in allem: einfach Top.
Durchaus könnte dieses Buch ein Eyecatcher in meinem Bücherregal werden.

Gehypt wurde das Buch genügend, bei vielen der großen Bookstagramern sieht man Witch Hunter Teil 1 und 2 im Regal stehen, gerechtfertigt oder nicht.

Die Charaktere
Die Charaktere sind alle mehr oder weniger authentisch und unsympathisch bzw. sympathisch. Unsympathisch finde ich besonders die Charakter, die am Anfang des Buches aufkreuzen und teilweise auch immer wieder in Elizabeth's Gedanken. 
Gott sei Dank entfernt man sich relativ schnell von diesen Personen. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten - ihr solltet euch euer eigenes Bild machen. 
Was ich jedoch gut finde ist, alles ist irgendwo und auf irgendeine Art verständlich! Ich kann Elizabeth verstehen und finde ihre Taten passen zu ihren Gedanken. Sie macht eine wunderbare persönliche Entwicklung im Laufe der Geschichte. Ich kann Caleb verstehen, der das Lebt, was er versteht und nicht anders kennt. Ich kann Nicholas verstehen und selbst Blackwells Streben nach Macht. 
Ich mag John und Fifer. Fifer ist in meiner Vorstellung immer das "typische Mädchen" und bestimmt am Anfang auch so zickig, eben weil sie nun nicht mehr das einzige Mädchen im Leben der Männer ist. Trotzdem habe ich gelernt sie zu mögen. Mit George bin ich allerdings noch nicht warm geworden. Irgendwie ist der Funken noch nicht übergesprungen. Was ich aber wirklich, und das ist es hauptsächlich, was ich an diesem Buch toll finde, ist das Familiengefühl. Der Zusammenhalt. Und das ist es auch, wonach Elizabeth in Wirklichkeit sucht und das bringt die Autorin superklasse rüber. Man fühlt richtig, wie die Verbindung zwischen ihnen allen stärker wird. Der Leser selber fühlt sich wohl und möchte mehr von diesem wärmenden Gefühl auffangen.

Der Inhalt
Die Geschichte, die Umgebung, die Zeit, das Land, die Magie! Alles ist meiner Meinung nach so wahnsinnig vielversprechend und erinnert mich an einen Mix aus verschiedenen, absolut tollen, Büchern. Umso wehleidiger werde ich, wenn ich daran denke, was aus diesem so vielversprechenden Setting geworden ist. 
Die Geschichte ist viel, viel, viel zu schnelllebig. Ja, dadurch wird es superleicht zu lesen, es ist interessant und ich will nicht sagen das es schlecht ist, aber dadurch hat es so viel an potentialen Inhalt verloren. 
Selbst das Finale war viel zu schnell, viel zu einfach, viel zu nichtssagend. Es stimmt mich tatsächlich traurig. Ich finde man hätte viel mehr "herausziehen" können. Mehr Details, um in die Welt besser eintauchen zu können. Mehr über die Charaktere, um sie noch besser kennenzulernen. Ein größeres Finale - ein schwereres Finale!
Wie gesagt, schnell gelesen war es dadurch auf jeden Fall und ich habe es auch nie weggelegt und hatte keine Lust mehr darauf. Ich wollte immer wissen wie es weitergeht. Aber ich fand es für meinen Büchergeschmack einfach zu rasant.
Zudem hätte ich gerne mehr über John und seine Vergangenheit erfahren. Ich hätte gerne miterleben wollen, wie Elizabeth und John sich trotz seiner Vergangenheit näherkommen konnten. Ich will hier nichts verraten, aber hier hat man potentielles Herzblut ausgelassen. Andererseits passt es wahrscheinlich gerade deshalb wieder in dieses "Familiengefühl". 

Das Buch hat sich trotz allem gelohnt, aber momentan habe ich tatsächlich nicht viel Lust den zweiten Teil anzufangen. Ich habe nicht mal die Vorschau zu Ende gelesen. 

Für mich ist "Witch Hunter" eher ein Buch für zwischendurch gewesen. Ich hoffe der zweite Teil spricht mich mehr an. Irgendwann. 

Daher gebe ich dem Buch "nur" 3 von 5 Sternen. 

Dieses Blog durchsuchen